Thru Hike
Was ist Thruhiking?
Thruhiking oder Thruhike (auch Thru-hiking oder Thru-hike; deutsch Durchwanderung) bedeutet, einen Weit- oder Fernwanderweg zusammenhängend vom Anfang bis zum Ende zu bewandern. Ebenso wird ein Wanderer, der sich auf einem solchen befindet oder ihn erfolgreich absolviert hat, als Thruhiker bezeichnet.
Das Thruhiking ist die eigentliche Königsdisziplin des Wanderns. Die klassische Definition beinhaltet, einen Fernwanderweg innerhalb eines Kalenderjahres von Anfang bis Ende zu absolvieren.
Die Regeln für einen Thruhike auf dem Nord Süd Trail findest du <<hier>>.
Was sind die bekanntesten Trails?
Thru-Hiker auf dem Appalachian Trail. Foto: flickr_effrey Stylos. Zur Lizenz.
In den USA wird der Begriff Thruhike am häufigsten mit dem Appalachian Trail (3.510 Kilometer), dem Pacific Crest Trail (4.184 Kilometer) und dem Continental Divide Trail (ca. 5.000 km) in Verbindung gebracht. Diese drei nordamerikanischen Fernwanderwege werden auch die „Heilige Dreifaltigkeit“ oder die „Triple Crown of Hiking“ (Triple Crown; deutsch dreifach Krone) genannt.
In Europa haben wir den bekanntesten Fernwanderweg der Welt, den Jakobsweg bzw. den Camino Francés in Spanien (800 Kilometer) und natürlich die nicht ganz so populären europäischen Fernwanderwege E1-E12. Neu dazu gesellt sich jetzt der Nord Süd Trail aus Deutschland (3.620 km), ein rein nationaler Fernwanderweg.
Doch weltweit gibt es weitere, beschilderte Wanderwege, die Tausende von Kilometern lang sind. Darunter sind zum Beispiel der Hokkaido Nature Trail in Japan (4.585 km), der Sentiero Italia (6.166 km) und der Te Araroa Trail (3.030 km) in Neuseeland
»Wenn du mal selbst einen langen Trail gelaufen bist, erkennst du auf den ersten Blick, wer ein Thruhiker ist.«
Wie definiert man Thruhiking?
Gibt es also feste Regeln für einen Thruhike? Eigentlich nicht, ich würde es lieber als einfache Richtlinien bezeichnen. Die klassische Definition eines Thru-Hikes beinhaltet, einen Fernwanderweg in 12 Monaten, also einem Kalenderjahr, von Anfang bis Ende zu absolvieren.
Wikipedia sagt dazu: Thruhiking or through-hiking, is hiking a long-distance trail end-to-end within one hiking season.
Was sind die größten Herausforderungen?
Ein Thruhike ist eine sehr lange und schwierige Reise, beim NST dauert sie z. B. durchschnittlich fünf Monate und umfasst 3.620 Kilometer. Tausende Wanderer laufen jedes Jahr auf dem AT, PCT und auf anderen Fernwanderwegen, wobei Schätzungen zufolge weniger als 20 Prozent den gesamten Weg zurücklegen. Das hat natürlich seine Gründe. Ein Thruhike erfordert eine intensive Planung, um die Ausrüstung vorzubereiten und die Versorgung zu organisieren. Auf Grund der dichten Besiedlung Deutschlands muss man sich auf dem NST nicht so viele Sorgen um Wasser und Nahrungsmittel machen wie auf den nordamerikanischen Wildnis-Trails. Diese Webseite soll euch ein wenig bei euren Vorbereitungen helfen. Wer sich auf ein derartiges Abenteuer einlässt, muss sich genau über die Route oder gegebenenfalls Alternativrouten informieren, wetterbedingte Auszeiten einplanen, Einkaufsmöglichkeiten und Transportmittel überprüfen und die Ausrüstung zusammenstellen und testen. Deshalb kann die Planung eines Thruhikes mehr Zeit in Anspruch nehmen, als die Wanderung selbst.
Appalachian Trail. Foto: flickr_John Hayes. Zur Lizenz.
Soulboy auf dem NST 2020.
Fernwandern? - ein weiter Weg für Deutschland
Obwohl Deutschland eigentlich die größte Wandernation auf der Welt ist, steckt das Fernwandern im Vergleich zu den USA hier noch in den Kinderschuhen. Das beste Beispiel hierfür ist, die in Deutschland eher mäßig verbreitete, Kultur, sich um seine Thruhiker zu kümmern. Doch immer häufiger erlebt man hier als Fernwanderer eine Hilfsbereitschaft, eine Offenheit, getragen von Begeisterung und Interesse, die so nicht selbstverständlich ist. Deutschland trägt zwar noch Kinderschuhe, aber diese stehen in den Startlöchern auf dem Weg zu einem attraktiven Ziel für Fernwanderer aus aller Welt. Es ist zwar noch reichlich Luft nach oben, aber die Etablierung von Trekkingplätzen, Naturlagerplätzen, privaten Geländen und die Duldung von Übernachtungen in und um Schutzhütten sind alles kleine Schritte in die richtige Richtung.