Der Habichtswaldsteig
Helfensteine - Waldeck (71km)
Der Habichtswaldsteig ist ein 85 Kilometer langer Fernwanderweg in Nordhessen. Möchtest du mehr über den Weg erfahren?
Der Habichtswaldsteig
Wegmarkierung vom Habichtswaldsteig
Der Habichtswaldsteig ist ein Fernwanderweg in Nordhessen, Deutschland. Er führt durch den Habichtswald, eine waldreiche Mittelgebirgsregion, die südwestlich von Kassel liegt. Der Wanderweg ist etwa 85 Kilometer lang und bietet eine abwechslungsreiche Strecke durch die reizvolle Landschaft des Habichtswaldes.
Wir wechseln nun vom Kassel-Steig am Gebäude des Segelflugvereins auf den Habichtswaldsteig. Kleiner Tipp: Das Café Helfensteine bietet Bier, Getränke, Eis, Kuchen, Kekse, Riegel, Kaffee und Tee, alles auf Vertrauensbasis. Frisch gestärkt geht es nun über die Helfensteine, eine ehemalige keltische Kultstätte, hinauf zu den Wallanlagen des Dörnbergs. Vom Gipfel des Dörnbergs aus hat man eine herrliche Aussicht auf die Stadt Kassel und das Umland, den Habichtswald, die Kasseler Berge sowie bei guter Sicht sogar den Brocken im Harz.
Waldpfade und etwas breitere Wege führen in Serpentinen hinab, bevor es nach der Überquerung einer Bundesstraße wieder über ein paar Felder geht. Dann wechselt der NST in einen Wald und führt hoch zu dem absolut schönen Jugendzeltplatz „Silbersee“. Hier ist eine Übernachtung mit Zelt sicherlich möglich. Nach dem Silbersee umrunden wir einen ehemaligen, riesigen Basaltsteinbruch. Nach einigen schönen Wald- und Wiesenwegen erreichen wir ein weiteres Highlight auf dem Nord Süd Trail.
Herakles
Der Herkules ist ein imposantes Denkmal und eine Sehenswürdigkeit in Kassel, Nordhessen, Deutschland. Es handelt sich dabei um eine Statue des griechischen Halbgottes Herkules, die auf einer 530 Meter hohen Anhöhe im Bergpark Wilhelmshöhe thront. Der Bergpark Wilhelmshöhe ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und einer der größten Bergparks Europas. Vom Sockel des Herkules hat man eine atemberaubende Aussicht über die Stadt Kassel und die umliegende Landschaft. Der beeindruckende Anblick der Statue, die prachtvolle Gartenanlage des Bergparks Wilhelmshöhe und die beeindruckenden Wasserspiele machen den Herkules zu einem beliebten Ausflugsziel für Einheimische und Touristen gleichermaßen.
Über Wiesen- und Waldrandwege gelangen wir zum Firnsbachtal. Am Waldgasthof Herbsthäuschen führt ein steiler, beschaulicher Abstieg durch eine kleine Schlucht. Am Ausgang der Schlucht befindet sich der legale Trekkingplatz „Firnsbachtal“. Der Trekkingplatz liegt etwa 100 m oberhalb des Habichtswaldsteigs auf einer kleinen Lichtung unter einer Eiche. Das Gasthaus „Unteres Firnsbachtal“ mit schönem Biergarten liegt in knapp 500 m Entfernung.
Nun führt uns der NST am Waldrand entlang in Richtung Schauenburg-Hoof. Hinter dem Dorf geht es nun im Zickzack zur Ruine Schauenburg, die im Mittelalter Sitz eines lokalen Adelsgeschlechtes war. Wenn es nicht allzu windig ist, wäre hier auch ein schöner Platz zum Nächtigen. Weite Blicke bis ins Sauerland entschädigen für den Aufstieg. Der NST führt uns nun in eine sanft hügelige Landschaft, durch Täler und Wälder, bis zur Burgruine Falkenstein, ebenfalls ein wunderschöner Platz zum Nächtigen. Hier gibt es nicht nur eine schöne Schutzhütte, sondern auch Picknickbänke und schöne Wiesen.
Die Geschichte der Burg Falkenstein reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück. Sie wurde im Auftrag der Landgrafen von Thüringen errichtet und diente ursprünglich als Schutzburg. Über einen Naturlehrpfad führt uns der Weg absteigend an den Waldrand und weiter ins Tal der Ems. Bei der Bundesstraße gibt es die Möglichkeit, links abzubiegen und im örtlichen Supermarkt seine Vorräte aufzufüllen. Oberhalb von Bad Emstal befindet sich der nächste Trekkingplatz „Läuseküppel“.
In Richtung Naumburg treffen wir auf die Gleise der Museumsbahn Hessencourrier. Nach dem Durchqueren des Hattenhäuser Waldes, gefolgt von schönen Wiesen und Feldwegen, gelangen wir zur Hengswiese mit dem kleinen See. Über eine alte Brücke verläuft der NST etwas mühsam auf Graswegen berghoch zur „Warte“, einem ehemaligen Wachtturm der Stadt Naumburg. Ein guter Platz zum Lagern oder Nächtigen. Für etwas Abwechslung sorgt die „Himmelsschaukel“.
Obwohl man die romantische Fachwerkstadt Naumburg seit Stunden im Blick hat, kommt es einem vor, als ob man sie nie erreichen würde. Tatsächlich verläuft der Trail hier in einem großen Bogen über Feuchtwiesen und Felder. Im Norden folgt der Aufstieg zur Weidelsburg.
Die Geschichte der Weidelsburg reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Burg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut und diente zunächst als Wachturm und später als Schutzburg für die umliegende Region. Die Burg thront auf einem 544 Meter hohen Berggipfel und bietet einen beeindruckenden Panoramablick auf die umliegende Landschaft. Vom östlichen Wohnturm hat man eine unbeschreibliche Aussicht bis zum Dörnberg im Osten oder dem Kahlen Asten auf dem Rothaarsteig. Das Schloss Waldeck am Horizont zeigt den weiteren Wegverlauf mit dem Urwaldsteig Edersee an.
Über einen Serpentinenabstieg geht es in einen Basaltsteinbruch, die dortige Schutzhütte bietet auch eine gute Gelegenheit zum Lagern oder Rasten. Der folgende Buchenwald ist Teil des alten Waldes um Naumburg und das größte zusammenhängende Waldgebiet im Naturpark Habichtswald. Kurz hinter dem Cafe Hasenacker gibt es einen weiteren legalen Trekkingplatz. Der Platz „Brederich“ besteht aus einer kleinen umzäunten Wiese in einem schönen Talbereich. Auf der Fläche befindet sich zusätzlich eine Schutzhütte.
Schöne Ausblicke garantiert die Burg Naumburg, deren Steine der Ruine aus dem 17. Jh. stammen, auf dem Burgberg oberhalb der Stadt. Nun geht es leicht abwärts in den Stadtkern. Naumburg ist eine charmante Stadt mit einer reichen Geschichte, einer malerischen Umgebung und einer historischen Altstadt.
Nachdem wir Naumburg hinter uns gelassen haben, durchqueren wir einige Streuobstwiesen bis ins Ballenbachtal. Der Nord Süd Trail führt bergan bis zur Fünfbrüderbuche, einem imposanten Naturdenkmal. Ein Waldweg führt uns nun in ein weites Wiesental, das sich Richtung Sengelsberg schlängelt. Die Sengelsberghütte ist ebenfalls ein schöner Ort zum Lagern und Rasten. Nach dem Überqueren einer Bundesstraße laufen wir auf geraden Wiesenwegen Richtung Waldeck.
Die Geschichte von Waldeck reicht bis ins Mittelalter zurück. Die Stadt war einst Sitz der Grafen von Waldeck, die über die Region herrschten. Die Burg Waldeck, die hoch über der Stadt thront, war eine wichtige Festung und Residenz der Grafen. Heute ist die Burg eine beliebte Sehenswürdigkeit und bietet einen herrlichen Ausblick auf den Edersee und die Umgebung. Am „Burgblick ‚Schöne Aussicht'“ verlässt der Nord Süd Trail den Habichtswaldsteig und wechselt auf den Urwaldsteig Edersee.
Fazit: Ja, der Habichtswaldsteig ist tatsächlich kein Geheimtipp mehr, aber das aus gutem Grund. Die abwechslungsreiche Natur, die historischen Städte und die vielfältigen Sehenswürdigkeiten machen ihn zu einem attraktiven Fernwanderweg in Deutschland. Besonders die Möglichkeit, auf legalen und gut ausgesuchten Trekkingplätzen zu übernachten, ist ein großer Pluspunkt für Wanderer, die gerne in der Natur campen. Der Weg bietet eine gelungene Mischung aus Herausforderung und Erholung und ermöglicht es, die Schönheit des Habichtswaldes und der umliegenden Regionen zu erleben. Wer gerne wandert und die Natur liebt, wird den Habichtswaldsteig sicherlich genießen.