Panoramweg Sankt Wendeler Land
Theley - Oberkirchen (59km)
Der St. Wendeler Panoramaweg ist ein etwa 127 Kilometer langer Wanderweg im Sankt Wendeler Land, der in 6 Etappen unterteilt ist.
Panoramweg Sankt Wendeler Land

Wegmarkierung vom Panoramweg Sankt Wendeler Land
Gestartet wird am Parkplatz des Herzweges am Schaumberg in Tholey – ein echtes Stück Saarländer Geschichte auf 560 Metern Höhe. Gleich zu Beginn geht’s vorbei an der kleinen Afrikakapelle, und wer hier nicht kurz anhält, verpasst schon die ersten großartigen Ausblicke auf die Hunsrückhöhen und das weite Saarland. In Bergweiler lohnt sich unbedingt ein Stopp bei der Blasiuskapelle, einem gotischen Kleinod aus dem 13. Jahrhundert. Sie diente einst als Wallfahrtskirche der Tholeyer Abtei – und strahlt bis heute eine ganz besondere Ruhe aus. Kurz darauf begegnet man der Stahlskulptur „Wortsegel“ von Heinrich Popp, die weithin sichtbar in der Landschaft steht – ein moderner Gruß an alle Wanderer, die hier vorbeiziehen.
Am Fuß des Himmelsbergs führt der Weg vorbei an einer kleinen Weiheranlage und hinein in den Engscheider Wald. Die Route verläuft angenehm abwechslungsreich – mal durch Wald, mal über offene Wiesen mit schönem Blick auf Tholey und den Schaumberg. In Marpingen passiert man den Segelflugplatz, und wer Glück hat, kann ein paar lautlose Starts beobachten.
Das nächste Ziel ist die Marienverehrungsstätte im Härtelwald, eine Pilgerstätte mit einer Quelle, die jedes Jahr Tausende Besucher anzieht – ein stiller, fast magischer Ort.
Von hier führt der Weg weiter über den Peterhof und Keltenhof, bis man auf die alte Rheinstraße stößt – eine ehemalige Römerstraße, die einst Metz mit Trier verband. Ein Stück folgt man diesem geschichtsträchtigen Pfad, bevor es wieder in den Leienwald hineingeht. Durch herrliche Natur und ruhige Pfade wandert man Richtung Winterbach. Am Harschberger Hof quert man die Straße und folgt dem Rundweg Wendelinuspark mit Golfplatz. Die letzten Kilometer führen durch Alsfassen hinein nach St. Wendel, wo der Panoramawanderweg Sankt Wendeler Land seinen offiziellen Start- und Zielpunkt hat.
Soulboys Ridge
Die Kreisstadt St. Wendel, überragt von der imposanten Wendelinusbasilika, ist der perfekte Ort, um durchzuatmen. Die spätgotische Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert und gibt der Stadt ihr unverwechselbares Gesicht. Vom Schlossplatz aus führt der Weg an der Wendelinuskapelle vorbei, wo jedes Jahr zu Pfingsten die traditionelle Pferdesegnung stattfindet – ein echter Kulttermin in der Region. Weiter geht’s zum Missionshaus mit seinem kleinen Völkerkundlichen Museum, das ein Stück Weltreise mitten ins Saarland bringt.
Kurz hinter Niederkirchen verlässt der Nord Süd Trail für eine Weile den Panoramawanderweg und steigt hinauf zum Buberg mit seiner langgezogenen Hochebene. Auf den ersten Blick scheint es nur eine unspektakuläre Schotterpiste zu sein, gesäumt von Windrädern und weitem Himmel – doch genau hier, auf diesem stillen Stück Erde, liegt der Lieblingsplatz von Soulboy, dem Gründer des Nord Süd Trails.
Warum gerade dieser Ort? Vielleicht war es die endlose Weite, das sanfte Auf und Ab der Hügel des Sankt Wendeler Landes, oder einfach das Gefühl völliger Zufriedenheit nach vielen Kilometern auf dem Trail. Manche Orte erklären sich nicht – sie fühlen sich einfach richtig an. Der Zufall wollte es, dass nach der neuen Wegführung genau hier die 2.500-Kilometer-Marke des Nord Süd Trails liegt. Ein schöner Zufall, denn seither trägt dieser Abschnitt den Namen „Soulboys Ridge“ – ein stilles Denkmal an die Leidenschaft und Ausdauer, die diesen Weg möglich gemacht haben. Kurz vor dem Ende des Bubergs schließt sich der Kreis wieder – der Trail trifft automatisch zurück auf den Panoramaweg. Und wer hier oben kurz innehält, spürt vielleicht ein kleines bisschen von dem, was diesen Ort so besonders macht.
Über die Talbrücke gelangt man schließlich nach Oberkirchen, wo das Mineralogische Museum und das Weiselbergbad auf müde Wanderer warten. Und wer hier nicht die Füße ins kühle Wasser steckt, ist definitiv selbst schuld – ein besseres Etappenende kann man sich kaum wünschen.
Fazit:
Das St. Wendeler Land hat schon viele Nord Süd Trail-Wanderer überrascht. Warum genau, lässt sich schwer in Worte fassen – vielleicht ist es die sanfte Gelassenheit dieser Landschaft, die einen sofort einnimmt. Nach den oft anspruchsvollen Etappen zuvor, mit unzähligen Höhenmetern und stetigem Auf und Ab, scheint man hier wieder förmlich durch die Natur zu gleiten. Diese ruhige, weitläufige Region hat etwas Beruhigendes, fast Versöhnliches – als würde der Trail einem hier eine kleine Atempause schenken. Eine Landschaft, die man nicht vergisst und zu der man irgendwann sicher zurückkehren möchte.
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