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lightweight Ausrüstung im Aufbau

Moin =)

Also ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, ob ich überhaupt etwas zum Thema Ausrüstung beitragen möchte.
Für gewöhnlich mache ich um dieses Thema im Internet immer einen großen Bogen, weil es immer gleich in pseudoreligiöse Grundsatzdiskussionen abgleitet und völlig den Bereich des Sachlichen verlässt und einfach nur noch emotional und dogmatisch wird. Als wenn dieses Thema nicht ohnehin schon kompliziert und anspruchsvoll genug wäre. Als Neuling wäre ich sofort abgeschreckt.
Dieses radikale Lager- und Schubladendenken ist weder hilfreich noch förderlich, denn die Wahrheit liegt meist in der Mitte und beruht auf absolut individuellen und umstandsbedingten Erwägungen.

Aber ich muß echt sagen, daß ich, nach Durchsicht dieses Thema in der NST-Community, hoch erfreut war, genau dieses Abdriften nicht zu sehen.
Leute ihr seid einfach Spitze!!!
Den Bereich Ausrüstung auf der NST-Homepage finde ich auch echt gut geschrieben, weil er die Abwägungen gut beschreibt und nicht imperativ daher kommt!

Grundsätzlich gilt für mich beim Thema Ausrüstung, daß jeder ganz individuell für sich herausfinden und auch viel ausprobieren sollte, was man benötigt um sich über lange Zeit abseits der Bequemlichkeiten der modernen Welt in der Natur, auf Reisen, wohl zu fühlen.

Meine derzeitige Ausrüstung beruht also auf eben diesen Abwägungen und der Erfahrung aus 16 Jahren Paddeln, 9 Jahren Bikepacking und tausende von Kilometern Tages- & Mehrtageswandertouren (99,9% Wochenendtouren).
Erfahrungsgemäß löse ich mit meiner Ausrüstung Kopfschütteln auf beiden Seiten des Grabens aus. Bushcrafter sagen das taugt doch nichts und UL-Wanderer sagen das braucht man doch nicht =D
Und "Outdoor-Profis", "Outdoor-Ausrüster" & "Outdoor-Influencer" wollen mir immer nur den neusten Scheiß andrehen ohne zu begreifen, daß hinter meinen Erwägungen oft Monate der Recherche inkl. Materialkunde stecken.

Ich unterteile meine Ausrüstung gerne in Setups für Wanderungen bei Nachttemperaturen bis -15°C und für Wanderungen ab Nachttemperaturen von +5°C aufwärts.
Auch bei meinen Kochsystemen passe ich jedes mal dementsprechend an, wo ich unterwegs bin, wie lange ich unterwegs sein will, wie oft ich überhaupt kochen will & was ich kochen will. Daher habe ich sehr selten alles exakt so dabei, wie ich es jetzt in beiden Setups eingetragen habe.
Die Ausrüstung ist zum Teil auch noch in der Erprobungsphase und ein abschließendes Fazit, ob es auf Dauer Teil meiner Ausrüstung wird, steht noch aus. Diese Teile habe ich mit dem Sternchen markiert.

Packliste 2024 mit Zelt & Schlafsack für Nachttemperaturen bis -15°C

Die Nachttemperatur von -15°C betrifft natürlich nur den Extremfall. Meinem persönlichen Empfinden nach endet die gemütliche Nachtruhe mit der NeoAir Xlite NXT bei um die -7°C. Mit voller Montur an kann man, wenn auch etwas gerädert eine Nacht mit -15°C aushalten. Ich habs aus Neugier mehrfach ausprobiert, aber es ist alles andere als geil 😀

Packliste 2024 mit Hängematte & Sommerschlafsack ab 5°C Nachttemperaturen

Ich wollte ein Schlafsystem für die warme Zeit des Jahres, das a) vielseitig und b) luftig ist und habe wirklich sehr sehr lange darüber nachgedacht. Ergebnis: Ne Hängematte kann mit nem Goundsheet auch als Net Tent auf dem Boden und in Hütten verwendet werden. Regenschutz brauche ich ohnehin für mich und den Rucksack. Also Poncho Tarp. Nun braucht man noch n Groundsheet und eigentlich auch irgendeine Lösung, daß man im Regen sein Shelter aufbauen kann ohne nass zu werden, weil man den Regenschutz ja gerade als Shelter aufbaut. Ergo 2 Poncho Tarps 😀 Eines etwas größer falls der Regen mal mehr seitlich kommt. Und eines etwas dicker, damit es auch als Groundsheet taugt. Funktioniert im übrigen auch sehr gut als Regenrock 😀 Noch ein nette Multiuse-Eigenschaft von den Ponchos ist, daß ich sie mit den Druckknöpfen so verbinden kann, daß aus dem Groundsheet bei Bedarf auch eine Wasserschutzwanne gemacht werden kann.

Sind Poncho Tarps eigentlich Base Weight oder Kleidung? Da haben wir es wieder mit den Lagern und den Schubladen 😀

Erproben werde ich dieses System jetzt im Laufe des Jahres und dann ja sehen, ob es mir was taugt. Ansonsten werde ich wohl auch zum Serenity Net Tent wechseln und damit leben, daß ich nicht einfach nur zwei passende Bäume brauche zum Nächtigen.

Ich mag das Telemark 1 wirklich sehr und bereue den Kauf auch keine Sekunde, aber bei Nächten über 15°C ist es mir einfach zu warm und stickig. Der Eingang hätte echt noch n zweiten Türlappen aus Moskitonetz gebraucht, dann wäre es in seiner Klasse n richtig gutes 4 Jahreszeitenzelt. Vor dem Lofoten ULW von Nordisk bin ich zurück geschreckt, weil die Bodenplane, dann doch eine etwas zu geringe Wassersäule hat für meinen Geschmack. Und die Nummer mit Wasser im Zelt, weil es durch den Boden drückt kenne ich schon und brauche ich mit nem Daunenschlafsack nicht noch einmal.

Für Vorschläge rund um die Ausrüstung bin ich immer offen, möchte vorab aber ein paar grundsätzliche Sachen dazu sagen, die für mich ganz persönlich einfach passen müssen, damit wir uns den Frust sparen aneinander vorbei zu reden. Ich finde leider kaum noch Möglichkeiten Gewicht zu reduzieren ohne unter die von mir gewünschten Anforderungen zu gehen, vielleicht habt ihr ja noch gute Ideen.

Mein Rucksack bietet mit weitem Abstand das größte Einsparpotenzial, darüber bin ich mir völlig im Klaren. In den letzten 6 Jahren habe ich mehr Geld für die unterschiedlichsten Rucksäcke ausgegeben als für den ganzen Rest meiner Ausrüstung. Grob über den Daumen 5000€, von 22 Rucksäcken im Bereich 50-70l, von UL bis Schwerlastsystem, blieben am Ende eines ausführlichen Ausprobierens 3 in der engeren Auswahl. Das TT Base Pack, der Tatonka Yukon LT 60+10 Recco und der Osprey Kestrel 68. Der Gewichtsunterschied ist minimal, aber der TT überträgt bei mir die Lasten am besten aufs Becken und ist damit der einzige mit dem ich Strecken im Bereich 25+km am Tag mit 15kg nicht als unangenehm empfunden habe. Das große Problem ist, daß die die meisten UL-Hersteller immer gleich völlig übertreiben bei der Gewichtsreduktion und die Polsterung an den für mich schlimmsten Druckpunkten (Hüftknochen, Schlüsselbein und Lendenwirbelansatz) gleich auf nahezu nicht existent reduzieren. Und die andere Fraktion übertreibt es halt in die entgegengesetzte Richtung, da fragt man sich, ob daß vollflächig verwendete Cordura 700 nur deswegen gewählt wurde, weil der Rucksack noch nicht schwer und männlich genug war. Weil leicht und praktisch ist ja nur für Warmduscher und Schattenparker und so 🙄 N Trekkingrucksack mit dem Besten aus beiden Welten, daß wäre doch mal geil! Geschätzt würde man dann bei einem System mit um die 1 bis 1,2kg landen.

Ja Thema kochen... Also ich habe den ganzen Kram rund ums Gefriertrocknen unglaublich satt. Ich mußte mich als Kind auf den Touren mit meinem Vater damit abfinden, weil er auch immer so fürchterlich auf das Gewicht fixiert war. Und ich bekomme das Zeug einfach nicht mehr runter. Ich habe zwar für den Fall der Fälle immer 2 Pakete als Notration dabei, aber jeder Tag mit richtigem Essen ist ein guter Tag. Und bei jeder Gelegenheit Essen gehen ist bei mir finanziell einfach nicht drin. Daher muß ich viel kochen, schleppen und einkaufen auf Tour. Meiner Erfahrung nach ist das mit Titan und Alu nicht so geil. Wenn man mit gefriergetrockneter Nahrung klarkommt und daher nur Wasser aufkochen muß gibt es nichts besseres, aber in meinem Fall nicht alltagstauglich auf großen Touren. Aber wenn jemand Edelstahlsysteme kennt und auch schon Erfahrung damit hat, die die gleiche Funktionalität wie das Camp Set large von Tatonka haben bei weniger Gewicht bitte dringend her damit! Hier würde ich gerne noch Gewicht reduzieren sofern es nicht nur 50-60g sind. Den Trangia erwäge ich auch noch gegen einen selbst gebauten auszuwechseln und mir noch ne kleinere leichtere Brennstoffflasche zu besorgen. Die Bushbox LF nehme ich eh nur mit, wenn ich relativ sicher bin, daß ich auch mit Holz arbeiten kann. Der soda can stove wäre dann als Backup dabei. Wenn ich die Töpfe dabei habe bleibt der Mug zu Hause - warum sollte ich 2 Sachen schleppen, die im Grunde das gleiche machen. Kaffee und Tee kann man auch aus dem Topf trinken.

Die NeoAir Xlite würde ich für den Sommer und die Hängematte gerne noch durch eine leichtere aber auch rechteckige, in etwa gleich breite, mit einem R-Wert ähnlich der UberLite(2,3) ersetzen. Von mumienförmigen rolle ich immer runter in der Nacht.

Den 2. Poncho könnte man noch durch ein leichteres Groundsheet & eine leichte Regenjacke ersetzen. Bei stärkerem Regen würde dann zwar die Net Tent Option der Hängematte wegfallen, aber das wäre okay.

Die T-Strap-Aufhängung könnte man auch tauschen gegen eine leichtere Variante, wäre dann aber deutlich aufwendiger die Hängematte abzuspannen.

Für die Organisation im Rucksack würde ich gerne noch leichtere, wasserdichte Packsäcke nehmen. Kennt ihr da welche, die nicht gleich exorbitant teuer sind?

Das sind so die Sachen, die ich noch im Kopf habe. Ziel wäre am Ende das base weight vom Sommersetup mehr Richtung 8kg und das Wintersetup auf 9kg zu drücken. Dann würde ich in beiden Fällen selbst mit viel Proviant und Funktionskleidung unter 15kg Gesamtgewicht bleiben, was für mich so das Ende der Komfortzone beim Wandern einläutet. Wenn ich ein paar Bierchen für den Abend dabei habe kann ich auch gut damit leben mal n paar Kilometer mit 17kg bis zum Schlafplatz zu gehen.

MfG der kerlige Kien oder so

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"Wer an's Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." - Jean-Jacques Rousseau https://findpenguins.com/0hr5asoe6wjn9

Hey, alles gut durchdacht und erprobt. Super. Die Drybags nutze ich von Exped, bin damit sehr zufrieden, wiegen nichts und sind stabil. Liebe Grüße, bis hoffentlich bald auf dem Weg. Silke

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KienKerl
Zitat von Optimistin1967 am 8. März 2024, 0:07 Uhr

Hey, alles gut durchdacht und erprobt. Super. Die Drybags nutze ich von Exped, bin damit sehr zufrieden, wiegen nichts und sind stabil. Liebe Grüße, bis hoffentlich bald auf dem Weg. Silke

Danke für den Tipp Silke! Die werde ich mir gleich mal ansehen!

"Wer an's Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." - Jean-Jacques Rousseau https://findpenguins.com/0hr5asoe6wjn9

Toller Beitrag. Beim Thema Lager und Schubladendenken bin ich ganz deiner Meinung.

Bei der Isomatte für die Hängematten hab ich auch bisschen rumprobiert. Erst hatte ich eine Neoair Topo, die war aber im prall aufgeblasenen Zustand zu steif und ansonsten zu dünn. Ich habe mir dann Evazote Matten bei extremtextil geklickt und sie zugeschnitten. Eine mit 10mm für bis 0°C und eine mit 4mm die ich eigentlich immer drin habe. Da sie nur als Rollen transportiert werden können ist das  Packmass leider ein Alptraum aber ansonsten sind sie recht leicht und unzerstörbar. Ich fahre ziemlich gut damit.

Liebe Grüße

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KienKerl
Zitat von Jyaktul am 27. März 2024, 15:57 Uhr

Toller Beitrag. Beim Thema Lager und Schubladendenken bin ich ganz deiner Meinung.

Bei der Isomatte für die Hängematten hab ich auch bisschen rumprobiert. Erst hatte ich eine Neoair Topo, die war aber im prall aufgeblasenen Zustand zu steif und ansonsten zu dünn. Ich habe mir dann Evazote Matten bei extremtextil geklickt und sie zugeschnitten. Eine mit 10mm für bis 0°C und eine mit 4mm die ich eigentlich immer drin habe. Da sie nur als Rollen transportiert werden können ist das  Packmass leider ein Alptraum aber ansonsten sind sie recht leicht und unzerstörbar. Ich fahre ziemlich gut damit.

Liebe Grüße

Danke für die Blumen und die Anregung! Da ich gerade vom HSW zurück bin, recherchiere und bestelle ich eh gerade neues Gear. Habe ich gleich noch mehr zu tun um die After-Trail-Depression zu unterdrücken 😀

LG

"Wer an's Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." - Jean-Jacques Rousseau https://findpenguins.com/0hr5asoe6wjn9

Moin moin liebe NST´ler & Pinguine 🙂

Die erste Regel bei der Gewichtsreduktion lautet: "Weglassen, was man bei der letzten Tour nicht brauchte!"

Und da ich ja eh gestern dabei war den Rucksack aus zu packen um Materialpflege zu machen bin ich dabei alles nochmal durch gegangen.

Ich habe wieder Stunden damit verbracht zu recherchieren und zu bestellen.

Das Thema Drybags ist durch - Müllbeutel aus Recycling-Kunststoff reichen völlig, wiegen wenig und können jederzeit ausgetauscht werden und dabei auch nochmal ihren eigentlichen Zweck bis zum nächsten Mülleimer erfüllen. Jedenfalls ist das erst einmal meine Strategie, bis ich wieder Kohle habe um mir für bestimmte Sachen 2 Drybags aus Dynema zu leisten.

Den Transalp von Mountain Equipment habe ich leider noch nicht bestellt, aber steht auf meiner Liste, der muß irgendwie noch in das Budget für diesen Monat rein, aber da muß ich erst noch hin und herschieben 😀 Mit dem Helium 400 kochen mir die Beine & Füße schon bei Nachttemperaturen ab 10°C so unsäglich, daß ich nicht mehr von erholsam sprechen kann...

Isomatte hat noch etwas Zeit ist aber jetzt auch nicht so dringend, klar definitiv Einsparpotential, aber nicht Priorität. Zudem habe ich gesehen, daß Therm-A-Rest die Uberlite aus dem Sortiment genommen hat. Das könnte einfach nur heißen, daß sie die Produktionsmängel einfach nicht in den Griff bekommen oder es kündigt eine Uberlite NXT an. Das will ich nochmal abwarten!

Beim Kochen probiere ich mich jetzt erstmal mit Onepotts mit Bulgur oder Couscous, je nachdem, was in den Resupplyläden zu bekommen ist und kann somit zum 850 Handle Mug Set von Tatonka wechseln.

Tja und so läpperte sich das Einsparen und wooooohoooooo Sommersetup sogar um 1,02 kg runter auf unter 8 kg besser als ich eigentlich angepeilt hatte.

Sommersetup post Heidschnuckenweg 2024

Liebe Grüße der Kienkerl

Edit: Wintersetup auch "bereinigt" Wintersetup post Heidschnuckenweg 2024  und der Transalp ist jetzt auch unterwegs. Mal schauen, wie lange ich die Füße still halten kann, bevor ich noch mehr austausche 😀

"Wer an's Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." - Jean-Jacques Rousseau https://findpenguins.com/0hr5asoe6wjn9

Hallo in die Runde,
also so etwas wie "Ultraleicht Fundamentalismus" wirst du unter Fernwanderern nicht finden. Natürlich bin ich selbst ein überzeugter UL-Wanderer, und dein Gear, @kienkerl, wäre mir persönlich viel zu schwer. Aber du hast für dich ja festgestellt, dass es passt, und nur das zählt! Es gibt bei den Thruhikern und Fernwanderern einen einzigen Satz: "Hike your own Hike", und damit ist alles gesagt. Sollte dich also jemand belehren wollen, was für ihn richtig oder falsch ist, sagst du einfach diesen Satz, und schon ist Ruhe. Natürlich meine ich damit nicht gut gemeinte Ratschläge oder vernünftige Diskussionen rund ums Gear. Mir persönlich ist es recht egal, wer was mitnimmt, wisst ihr auch warum? ICH muss es nicht tragen! Ihr müsst es tragen, und deshalb könnt auch nur ihr selbst entscheiden, was ihr mitnehmt und was nicht. So, das waren meine kurzen Gedanken zu diesem Thema.
LG aus Düsseldorf

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KienKerl
„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ Mahatma Gandhi
Zitat von Soulboy am 6. April 2024, 8:04 Uhr

Hallo in die Runde,
also so etwas wie "Ultraleicht Fundamentalismus" wirst du unter Fernwanderern nicht finden. Natürlich bin ich selbst ein überzeugter UL-Wanderer, und dein Gear, @kienkerl, wäre mir persönlich viel zu schwer. Aber du hast für dich ja festgestellt, dass es passt, und nur das zählt! Es gibt bei den Thruhikern und Fernwanderern einen einzigen Satz: "Hike your own Hike", und damit ist alles gesagt. Sollte dich also jemand belehren wollen, was für ihn richtig oder falsch ist, sagst du einfach diesen Satz, und schon ist Ruhe. Natürlich meine ich damit nicht gut gemeinte Ratschläge oder vernünftige Diskussionen rund ums Gear. Mir persönlich ist es recht egal, wer was mitnimmt, wisst ihr auch warum? ICH muss es nicht tragen! Ihr müsst es tragen, und deshalb könnt auch nur ihr selbst entscheiden, was ihr mitnehmt und was nicht. So, das waren meine kurzen Gedanken zu diesem Thema.
LG aus Düsseldorf

Moin Soulboy,

genau deswegen fühle ich mich zum ersten Mal, seit ich mich mit dem ganzen Thema Hiken, Fernwandern und dem ganzen Drumherum beschäftige, auch wohl. Eben weil es mal nicht so ist, daß man sich anhören muß, daß doch alles scheiße ist, was man sich so überlegt und zusammen kauft hat. Als ich mich ab 2016 das erste Mal in diesen Themenbereich im deutschsprachigen Internet gewagt habe war ich regelrecht entsetzt, welcher Ton da teilweise geherrscht hat, so daß ich mich lange davon zurückgezogen habe. Ich habe die ersten Erfahrungen alle autodidaktisch gesammelt auf einer teilweise 20 Jahre alten Basis aus dem Wasserwandern und Bikepacking, wo ganz andere Voraussetzungen an das Equipment gelten. Ganz abgesehen davon bin ich auf diesen ganzen geilen UL-Kram erst durch dich aufmerksam geworden und es fasziniert mich total, aber ich muß mich da erst irgendwie rantasten 😀 In meinem Kopf steckt noch zu viel von dieser ganzen Prägung rund um Redundanzen, Sicherheit und so, obwohl davon auch ganz viel Dummtüch ist. Wenn der UL-Kram nicht gut wäre, dann könnte man damit jeden der Trippelcrowner-Trails vergessen und jedes Jahr beweisen genug Thruhiker, daß der Kram bombe ist!

Aber es gibt eben auch einige Dinge, wo meine Bedürfnisse & Umstände mit UL-Hiken wirklich schwer in Einklang zu bringen sind 😀 Wenn ich am Ende meiner Reise auf n richtig geiles Mischequipment komme mit dem ich mich wohl fühle, dann bin ich happy af! Das Sparschwein für den Arc Haul wird jedenfalls schon gefüttert und ich schaue jeden Tag auf Kleinanzeigen rum, ob da nicht n gebrauchter mit meinen Maßen auftaucht, weil ich ihn echt gerne ausprobieren möchte.

Und daher freue ich mich auch immer über jede Anregung, die mich auf dieser Reise vorwärts bringt und bisher schätze ich jeden Beitrag, der dazu geleistet wurde.

Liebe Grüße aus Neustrelitz 🙂

"Wer an's Ziel kommen will, kann mit der Postkutsche fahren, aber wer richtig reisen will, soll zu Fuß gehen." - Jean-Jacques Rousseau https://findpenguins.com/0hr5asoe6wjn9