Natursteig Sieg

Werkhausen - Siegburg (78km)

Im Süden des Rothaargebirges entspringt die Sieg. Dem Verlauf dieses Flusses folgen Wanderer für 78 Kilometer.

Auf zum Half-Way-Point

WegzeichenNS

Wegmarkierung vom Natursteig Sieg

Der Natursteig Sieg erstreckt sich über eine Gesamtlänge von etwa 200 Kilometern. Er ist in mehrere Etappen unterteilt, die jeweils eine Länge von etwa 10 bis 20 Kilometern haben. Die Landschaft entlang des Natursteigs Sieg ist äußerst abwechslungsreich. Wanderer passieren dichte Wälder, idyllische Flussufer, grüne Wiesen und historische Ortschaften. Der Weg bietet zahlreiche Aussichtspunkte, von denen aus man die natürliche Schönheit der Region genießen kann.Unterwegs passiert der Natursteig Sieg verschiedene Sehenswürdigkeiten, darunter Burgen, Schlösser, Klöster und historische Stätten.

Der Kesselbach wird überquert, und es geht links weiter auf einem breiten Wirtschaftsweg bergauf. Nach einer Rechtskurve führt die Markierung nach links zur Ringwallanlage. Ein Buchen-Eichenwald begleitet uns auf dem Weg hinauf zu einer Bergkuppe mit einer über 1000 Jahre alten Ringwallanlage im Igelsbachtal.

Anschließend steht ein Anstieg zum Studchen bevor. Hier befindet sich eine wunderschöne Schutzhütte mit zahlreichen Sitzgelegenheiten sowie eine schön gefasste Quelle, der Heilwirkung nachgesagt wird. Dies ist einer der besten Plätze entlang des Natursteigs Sieg für eine längere nächtliche Rast. Von der Quelle aus folgt man der Markierung auf einem Pfad durch den Wald, der schließlich durch lichten Laubwald in Richtung Herchen führt. Kurz hinter dem Hindenburgdenkmal verlässt man vorübergehend den Natursteig Sieg und folgt den gelben Zuwegsschildern, bis man wieder oberhalb von Herchen auf den eigentlichen Hauptweg trifft.

An der Kreuzung mit der Wegtafel des Natursteigs Sieg oberhalb der Gesamtschule Windeck führt der Weg weiter zur Düsseldorfer Hütte. Diese ist eher ein Unterstand als eine Hütte, aber laut dem Initiator des NST besitzt sie den schönsten Namen entlang des gesamten Trails. Weiter über den Höhenpfad gelangt man zu einem beklemmenden Relikt der Vergangenheit: dem Thingplatz Herchen. Dieser von den Nationalsozialisten erbauter theaterähnliche Versammlungsort ist mit einem Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs kombiniert. Über Stufen führt der Weg weiter bergab, und man gelangt ein Stück auf dem Bürgersteig am Rand von Herchen.
Bald nach dem Passieren eines Friedhofs beginnt eine herrliche Wanderung durch das reizende Kaltbachtal, mit einer netten Schutzhütte entlang des Weges. Am Scheitelpunkt, bevor der Weg wieder nach Westen führt, erreicht man die 1800 km Marke des Nord Süd Trails. Nun wechseln sich Wälder und Wiesen ab, und es bieten sich immer wieder schöne Ausblicke ins Tal.

Kurz nach dem Überqueren einer Landstraße ist es soweit: Der NST-Wanderer erreicht den historischen „Half-Way-Point“, also den Mittelpunkt des gesamten Weges. Für jeden Fernwanderer und Thru-Hiker ist dies neben dem Start- und Endpunkt die wichtigste Marke auf seiner Wanderung.
Info: In der möblierten Hütte ist es erlaubt, für eine Nacht zu schlafen, und auch das Zelten auf der Wiese neben der Hütte wurde von der Dorfgemeinschaft Oberottersbach genehmigt. Dem NST-Thru-Hiker kann zudem der Strom eingeschaltet werden, wenn er sich vorher anmeldet. Bitte achtet alle darauf, die Hütte so sauber zu hinterlassen, wie ihr sie vorgefunden habt.
Tipp: Solltet ihr an einem Wochenende hier Rast machen, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass ihr von der NST-Community besucht werdet.

Es folgen prächtige Fernsichten über die umliegenden Feld- und Wiesenfluren sowie die Erhebungen des Bergischen Landes. Nach der Ortschaft Oberbohlscheid geht es abwärts Richtung Eitorf. Kurz hinter Hatzfeld kann man gut einen Kilometer hinab zum Bahnhof in Eitorf marschieren und dort seine Vorräte auffüllen.

Blankenberg und Siegburg

Hinter der Storcker Hütte führt der Weg abwechselnd durch Wald und über Wiesenpfade, bevor er scharf nach links auf einen schönen Abstiegspfad ins Mengbachtal abbiegt. Unterwegs passieren wir einen Rastplatz mit Blick auf das Siegtal, bevor wir das kleine Dorf Merten erreichen. Vom Eitorfer Ortsteil Bach aus führt der Natursteig Sieg nun südwärts ins Tal der Sieg bis nach Süchterscheid. Dort kann sich der erschöpfte Wanderer in der „Hofkiste“ etwas erholen. Auf dem Gelände der Hofkiste, einem der ältesten Biobetriebe im Rheinland, befindet sich eine kleine Hütte. Es dauert nicht lange, bis der Weg in das Naturschutzgebiet Ahrenbach- und Adscheidertal führt. Anschließend verläuft der Natursteig Sieg direkt entlang der Außenseite der Stadtmauer von Blankenberg.
Blankenberg ist geprägt von malerischen Fachwerkhäusern, engen Gassen und historischen Gebäuden. Der historische Stadtkern ist gut erhalten und lädt zum Bummeln und Entdecken ein. Über der Stadt thront die Ruine der Burg Blankenberg, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Die Burg bietet einen herrlichen Panoramablick über die umliegende Landschaft und ist ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher. Es ist empfehlenswert, einen kurzen Abstecher durch die historische Altstadt zu machen und auch die paar hundert Meter Umweg zur Burg Blankenberg zu gehen, obwohl es nicht auf der Route des NST liegt.
Nachdem wir über das Sieg-Viadukt gegangen sind, wandern wir durch das Dorf Auel mit seinen hübschen Fachwerkhäusern. Der NST verläuft direkt entlang des Flussufers der Sieg. Ein steiler Anstieg führt zum Stachelberg hinauf – ein idealer Ort für eine entspannende Rast. Der Blick auf die sich durch das Tal schlängelnde Sieg ist atemberaubend! Hier befindet sich auch eine recht ordentliche Hütte.

Nach dem Abstieg vom Stachelberg gelangt man durch das kleine Dorf Honscheid, wo etwas Trailmagic auf erschöpfte Wanderer wartet. Nach einem kurzen, von Wiesen gesäumten Abstieg führt der Weg ins Hunnenbachtal. Von hier aus bietet sich ein herrlicher Panoramablick über das Siegtal, mit dem Kamm des Siebengebirges im Hintergrund. Über die umliegenden Felder und Wiesen erreicht man die ersten Häuser des Dorfes Driesch. Anschließend passiert man die Müschmühle und folgt dem Weg entlang des Brölbachs. Beim Überqueren einer Bundesstraße am Rande von Bröl folgt ein Anstieg auf die Höhe des Giersberges. Hier spürt man langsam wieder die Nähe zu den Städten Hennef, Siegburg und Troisdorf.
Durch herrliche Streuobstwiesen mit weiten Aussichten über das Siegtal führt der Weg durch einen kurzen Hohlweg. Eine Besonderheit erwartet den staunenden Wanderer am Kloster Seligenthal: Die Klosteranlage wurde im 13. Jahrhundert als erstes Franziskanerkloster nördlich der Alpen gegründet. Von hier aus bietet sich ein kurzer Abstecher von etwa 500 Metern zur Wahnbachtalsperre an. Die folgende Ortschaft Kaldauen wird nahezu vollständig umrundet, und man passiert ein ehemaliges Rittergut aus dem 14. Jahrhundert, das heute als Pflegeheim dient. Dann geht es unter der Autobahnbrücke hindurch und direkt auf Siegburg zu. Besonders sehenswert ist die Abtei Michaelsberg, das Wahrzeichen von Siegburg, die sich majestätisch über den Häusern erhebt.

Fazit: Der Natursteig Sieg ist ein beliebter Wanderweg, der Natur- und kulturinteressierte gleichermaßen anspricht. Er bietet die Möglichkeit, die Schönheit des Siegtals zu entdecken und bietet eine abwechslungsreiche und erlebnisreiche Wanderung durch eine der reizvollsten Regionen Nordrhein-Westfalens. Der Natursteig Sieg ist gut ausgeschildert und bietet eine gute Infrastruktur für Wanderer. Auf diesem Weg sammelt man einige Höhenmeter, was eine gute Vorbereitung für den anschließenden Rheinsteig und das Rheinische Schiefergebirge darstellt.