Hinter dem kleinen Ort taucht unvermittelt ein alter Bekannter auf: der Westweg. Wer hier kurz verwirrt auf die Karte schaut, sei beruhigt – es handelt sich um die sogenannte Ostvariante. Für ein paar Kilometer laufen beide Wege parallel, und welche Markierung man wählt, ist fast egal. Die rote Raute des Westwegs ist ohnehin präsenter und begleitet einen verlässlich durch den dichten Wald. Nach einer Weile öffnet sich das Gelände, und der Hohe Flum Turm kommt in Sicht. Sein massiver Steinbau steht wie ein stiller Wächter über den Wäldern, und wer die wenigen Stufen hinaufsteigt, wird mit einer weiten Aussicht über den Dinkelberg und die Rheinebene belohnt. Unten am Fuß des Turms laden Picknickbänke zu einer ausgedehnten Rast ein – ein guter Moment, um kurz innezuhalten und den Blick schweifen zu lassen.
Von hier führt der Weg über die alte Wehrer Straße weiter, gemächlich abwärts, bis kurz vor Wehr. Hier trennen sich schließlich die beiden Wege – Westweg und Main-Neckar-Rhein-Weg gehen wieder ihre eigenen Richtungen. Die letzten Meter führen hinab in den Ortskern, wo der bekannte Schluchtensteig beginnt.

Fazit :
Der Abschnitt zwischen Lörrach und Wehr ist kein spektakuläres Kapitel auf der großen Nord-Süd-Traverse – aber ein solides. Wald, Ruhe, weite Blicke vom Hohe Flum Turm, ein Stück Verbindung zwischen großen Wegen. Kein Highlight, doch ein ehrliches Stück Wanderpfad mit stillen Momenten, die man erst bemerkt, wenn man den Rhythmus der Schritte wieder gefunden hat.