Saar-Hunsrück-Steig

Rudolfshaus - Saarschleife (196km)

Der Saar-Hunsrück-Steig führt auf 415 Kilometern vom saarländischen Perl bis nach Boppard am Rhein.

Saar-Hunsrück-Steig

SHSWegzeichen

Wegmarkierung vom Saar-Hunsrück-Steig

Der Saar-Hunsrück-Steig ist ein preisgekrönter Fernwanderweg, der sich über die Regionen Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg erstreckt. Mit einer Gesamtlänge von 410 Kilometern gehört er zu den abwechslungsreichsten Wanderwegen Deutschlands. Der Steig verläuft von Perl an der Mosel bis nach Boppard am Rhein, wobei er einige der spektakulärsten Landschaften und Sehenswürdigkeiten der Region durchquert. Die Wege sind hervorragend ausgeschildert, und der Steig ist bekannt für seine sehr naturnahe Wegführung mit einem hohen Anteil an schmalen Pfaden, die mitten durch die Natur führen.

Der Startpunkt des Saar-Hunsrück-Steigs liegt in Rudolfshaus, einer idyllischen Waldlichtung im Hunsrück, umgeben von dichter Natur. Deine Wanderung beginnt auf naturbelassenen Pfaden,die dich durch die typischen Wälder des Hunsrücks führen.
Der Aufstieg aus dem Tal beginnt in Richtung des Ortes Sonnschied.

Der Weg verläuft einige Kilometer parallel zur Traumschleife „Mittelalterpfad“ und führt durch wunderschöne Wälder sowie über Höhenzüge mit atemberaubenden Ausblicken, bis du das historische mittelalterliche Zentrum von Herrstein erreichst.

Nun folgen Höhenzüge mit herrlichen Ausblicken, gefolgt von einer naturnahen Passage durch ruhige Bachtäler und alte Wälder. Nach einem langen Abstieg wandern wir parallel zur Traumschleife „Nahe-Felsen-Weg“. Der Weg führt uns auf schmalen Pfaden entlang beeindruckender Felsformationen mit atemberaubenden Ausblicken ins Nahetal. Nach einiger Zeit erreichen wir Idar-Oberstein, eine charmante Stadt im Hunsrück, die vor allem für ihre Edelsteine, die Schmuckindustrie und die markante Felsenkirche bekannt ist. Die Felsenkirche, das Wahrzeichen von Idar-Oberstein, wurde im 15. Jahrhundert in eine natürliche Felswand gebaut und thront spektakulär über der Stadt. Der Legende nach ließ ein Ritter die Kirche aus Reue über den Tod seines Bruders errichten.

Durch den Hochwald

Vom Marktplatz in Oberstein steigen wir hinauf zum Schlossberg, wo sich das Schloss Oberstein befindet, eine mittelalterliche Höhenburg aus dem 14. Jahrhundert. Über den Schlossweiher wandern wir entlang mehrerer Höhenrücken zur Ortschaft Regulshausen. Danach führt der Weg wieder bergauf in die Region um Herborn. Ein kleines Highlight ist das Felsenmeer „Mörschieder Burr“ und der anschließende „Wildenburger Kopf“ im Nationalpark Hunsrück-Hochwald. Als Nächstes erreichen wir die mittelalterliche Wildenburg, deren Turm einen großartigen Rundumblick von der Spitze bietet.
Weiter geht es durch das Wildfreigehege Wildenburg ins Idarbachtal, bevor wir wieder steil hinaufsteigen auf die Höhe des Silberichs, zur sogenannten „Kirschweiler Festung“. Wie könnte es anders sein – auf den Anstieg folgt gleich der Abstieg, und wir durchqueren den sehr informativen Geopark Krahloch. Anschließend erreichen wir die „Perle des Hochwalds“, die Ortschaft Langweiler. Dieser Ort wird oft so genannt, weil man von hier einen wunderschönen Blick sowohl auf die Burg Wildenburg als auch auf die Steinbachtalsperre genießen kann. Am Rande der Ortschaft Morscheid erreichen wir das Naherholungsgebiet „Ortelsbruch“. Über Stege erkunden wir dieses Mittelgebirgs-Hangmoor und entdecken dabei eine einzigartige Flora und Fauna.

Auf unserem weiteren Weg durch die waldreiche Region passieren wir das Viadukt der Hunsrückbahn. Das Hunsrückbahnviadukt bei Hoxel ist eine der höchsten einbogigen Eisenbahnbrücken Deutschlands. Dank einer interessanten Wegeführung erleben wir dieses beeindruckende Bauwerk aus verschiedenen Blickwinkeln. Bald erreichen wir den Gipfel des Erbeskopf, mit 816 Metern die höchste Erhebung von Rheinland-Pfalz. Von der imposanten „Windklangskulptur“ genießen wir einen weiten Blick bis in die Eifel. Eine längere Pause bietet sich an der sagenumwobenen „Siegfried-Quelle“ an, bevor wir unseren Weg Richtung Börfink fortsetzen.
Hier öffnet sich die Landschaft und ermöglicht uns einen beeindruckenden Überblick über das ruhige Trauntal mit seinen unter Naturschutz stehenden Wiesen und den über 40 Weihern des Forellenhofs. Beinahe unbemerkt haben wir die 2300-Kilometer-Marke erreicht. Vorbei am Tiroler Stein verlassen wir Rheinland-Pfalz und begrüßen das Saarland. Kurz darauf stehen wir bereits auf dem höchsten Gipfel des Saarlandes, dem 695 Meter hohen Dollberg.
Ein weiteres Highlight erwartet uns: der keltische Ringwall. Diese prähistorische Befestigungsanlage beeindruckt mit rund 240.000 m³ Versturzmaterial der ehemaligen Wehrmauer. Besonders eindrucksvoll ist der Übergang über die Wehrmauer beim Verlassen des Ringwalls, der einen guten Eindruck von den Ausmaßen der Anlage vermittelt und gleichzeitig weite Ausblicke in die Umgebung bietet.

Durch das Saarland

Nach der Nonnweiler Talsperre setzen wir unsere Wanderung auf einem breiteren Weg fort, der entlang einer langen Kette von Weihern verläuft. Ein naturnaher Pfad führt parallel zum Bachlauf durch das romantische Forstelbachtal, bevor wir die Höhen bei Hermeskeil erreichen, von wo aus sich wunderschöne Ausblicke auf Hermeskeil und die Umgebung bieten. Dann geht es wieder bergab ins Löstertal, nur um, wie zu erwarten, erneut bergauf zu steigen – diesmal auf die Höhen bei Gusenburg. Über mehrere Kilometer hinweg genießen wir herrliche Fernsichten, bis wir schließlich die beeindruckende Felsformation „Frau Holle“ erreichen.
Die nächsten Kilometer laden zur Entspannung ein. Der Weg führt durch das stille, ruhige und naturbelassene Wadrilltal. Dabei wechselt er mehrmals die Uferseite, was immer wieder neue, abwechslungsreiche Blicke auf die ursprüngliche Bachlandschaft bietet. Nach einem leichten Anstieg erreichen wir das beeindruckende Highlight: die Grimburg, eine große, teilweise rekonstruierte Burganlage, die auf einem Höhenrücken über dem Wadrilltal thront. Ein absolutes Muss ist die Besteigung des Burgturms, der eine wunderbare Aussicht über die Umgebung bietet. Und als wäre das nicht schon genug, gibt es noch ein weiteres Highlight: Obwohl die Burg in einem Naturschutzgebiet liegt, ist Zelten hier mit vorheriger Anmeldung erlaubt! Großartig! Wichtig: Eine Anmeldung im Voraus ist erforderlich, um Überschneidungen mit anderen Gruppen oder Veranstaltungen zu vermeiden. Bei Anmeldung erhält man sogar einen Schlüssel für die Dusche. WC und Waschbecken sind immer geöffnet. Was will man mehr? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
Nach dem Besuch der wunderschönen Burg führt der Weg hinunter, vorbei an der Gaststätte Grimburger Hof, bevor es wieder aus dem Wadrill-Seitental hinauf zur einsam gelegenen Hochwaldalm mit ihren Bergwiesen geht. In der gemütlichen Almhütte lädt eine zünftige Rast ein, bevor es weiter durch ein weiteres Bachtal, vorbei an mehreren Weihern, geht. Der nächste Höhepunkt ist das Naturschutzgebiet Wahnbachtal, ein Tal, das vollständig der Natur überlassen wurde. Danach erreichen wir den abgelegenen Waldweiher „Herberloch“, der von einer beeindruckenden Felswand umrahmt ist. Nach einer Strecke, die von sechs Brücken überquert wird, steigen wir schließlich in den Ort Weiskirchen ab.

In Weiskirchen gibt es einen Campingplatz, einen Supermarkt und sogar eine Jugendherberge. Wer Lust hat, kann im Lokal „Die Zwo“ an der „Burger-Challenge“ teilnehmen. Schaffst du den größten Burger auf der Karte? Herausforderung angenommen?

Merziger Land

Der Weg führt vorbei an beeindruckenden Felsformationen durch das wildromantische Tal des Hölzbachs. Nach dem Wildpark Rappweiler, in dem zahlreiche Tiere wie Bisons leben, geht es leicht bergab zum Engelsfelsen. Am markanten Teufelsfelsen wandern wir über einen weiteren Höhenzug, bevor es sanft bergab zum Angelweiher mit einer Kneippanlage geht. Weiter führt der Weg hinab in das wilde Lannenbachtal. Schließlich erreichen wir Scheiden, das höchstgelegene Dorf im Saarland.
Danach geht es weiter zum Losheimer Stausee, zunächst durch den „Park der Vierjahreszeiten“ und später entlang des malerischen Seeufers. Kurz darauf stoßen wir auf eine wunderschöne Kneippanlage mit Barfußpfad. Der Weg führt uns über geschwungene Pfade, meist entlang des Bachlaufs des Metzerbachs. An einem verlassenen Steinbruch schlängelt sich der Pfad weiter durch Farnwiesen und vorbei an Waldweihern. Nachdem wir einen Höhenrücken überquert haben, eröffnet sich ein weiter Blick über große Teile des Saarlandes. Nach der kleinen Ortschaft Bergen geht es ab der Girtenmühle entlang des Pansbachs in das idyllische Pansbachtal. Nach der Überquerung der B 268 gibt es einen Zuweg zur Ortschaft Britten.

Traumhafte Saarschleife

Vom offenen Feld geht es nun hinunter ins Saarhölzbachtal. Im Tal können wir zahlreiche historische Grenzsteine sowie Überreste einer früheren Wasserleitung entdecken. Die Grenzsteine stammen aus einer Zeit, als das Saarland nicht zu Deutschland gehörte. Der Weg führt uns auf schmalen, teils in die Hänge gebauten Pfaden, wobei wir mehrmals die Talseite wechseln. Vorbei an mehreren Weihern steigt der Weg wieder hinauf auf einen Höhenrücken oberhalb von Saarhölzbach. Von hier aus genießen wir fantastische Ausblicke auf das Saartal und Mettlach, bevor der Weg sich in Serpentinen hinab zum barocken Schloss Ziegelberg schlängelt. Durch einen verwunschenen Park mit zahlreichen exotischen Baumriesen geht es weiter bergab in die Ortschaft Mettlach.
Die Stadt Mettlach, bekannt als Heimat des berühmten Keramikherstellers Villeroy & Boch, lädt zu einem kurzen Abstecher ein. Hier kannst du das historische Zentrum erkunden und das Keramikmuseum besuchen. Die malerisch an der Saar gelegene Stadt eignet sich hervorragend für eine Rast oder Erfrischung, bevor der Weg zur Saarschleife weiterführt.

Von Mettlach aus steigen wir über spektakuläre Pfade hinauf in das enge Tal der Saarschleife, immer wieder unterbrochen von grandiosen Ausblicken. Das Highlight dieser Etappe erwartet dich am Ende: die Saarschleife. Der Saar-Hunsrück-Steig führt direkt zum Aussichtspunkt Cloef, wo du einen der schönsten Ausblicke Deutschlands genießen kannst. Von hier bietet sich ein atemberaubender Panoramablick auf die Saarschleife, in der die Saar in einem malerischen Bogen durch das Tal fließt.

Die Saarschleife ist ein wahres Naturwunder und bietet ein unvergleichliches Postkartenmotiv, das den krönenden Abschluss deiner Etappe bildet.

Fazit: Diese Etappen des Saar-Hunsrück-Steigs auf dem Nord-Süd-Trail bieten eine wunderbare Mischung aus waldreichen Passagen, ruhigen Bachtälern, beeindruckenden Aussichtspunkten und kulturellen Highlights. Mit der Saarschleife als Ziel werdet ihr mit einem der schönsten Naturschauspiele Deutschlands belohnt. Wer wilde Wälder, tiefe Schluchten, keltische Geschichte und beeindruckende Flusslandschaften erleben möchte, sollte diesen Wanderweg unbedingt in Betracht ziehen. Nach diesem Abschnitt werdet ihr vermutlich den Wunsch verspüren, den gesamten Saar-Hunsrück-Steig (410 Kilometer) in voller Länge zu erwandern.