Schluchtensteig
Wehr - Blumberg (103km)
Der 119 Kilometer lange Schluchtensteig Schwarzwald führt in weitem Bogen von Wehr nach Stühlingen quer durch den Naturpark Südschwarzwald.
Der Schluchtensteig
Wegmarkierung vom Schluchtensteig
In Wehr, am Rathausplatz mit dem Alten und Neuen Schloss der Herren von Schönau, beginnt die letzte große Schwarzwaldetappe des Nord Süd Trails. Der Weg folgt zunächst der Wehra, die sich gemächlich durch das Tal zieht. Hinter dem Ort wird das Tal enger, die Hänge rücken dichter zusammen, und das Rauschen des Wassers wird kräftiger. Über schmale Pfade führt der Schluchtensteig auf die rechte Talseite, wo sich über dem schäumenden Fluss die Bannwaldhänge bis zu 200 Meter hoch auftürmen. Immer wieder öffnen sich eindrucksvolle Tiefblicke in das Wehratal. Holzstege und schmale Felswege wechseln sich ab, bis schließlich die Staumauer des Wehrastausees erreicht ist. Nach der Überquerung der Mauer wendet sich der Weg bergauf und taucht in die dichten Wälder des Hotzenwaldes ein. Bei Ibach öffnet sich die Landschaft spürbar. Sanfte Wiesen, vereinzelte Höfe und grasende Kühe prägen das Bild. Am Ibacher Kreuz bietet sich ein herrlicher Blick über die welligen Höhenzüge des Schwarzwalds bis zu den Alpen.
Der Weg führt weiter über Rüttewies und Horbach zum Klosterweiher, einem stillen Flecken zwischen Weiden und Moorwiesen.Ein kurzer Anstieg leitet hinauf auf die Hochfläche. Am Lehenkopf mit seinem hölzernen Aussichtsturm lohnt eine Rast. Der Blick reicht weit über St. Blasien hinweg bis zu den höchsten Schwarzwaldgipfeln. Anschließend führt der Pfad über den Lusthausfelsen bergab, bevor sich das Tal von St. Blasien öffnet. Hier steht der mächtige Dom St. Blasius – mit seiner monumentalen Kuppel ein unerwartetes Wahrzeichen mitten im Wald.
Hinter St. Blasien steigt der Schluchtensteig erneut an. Über den Bildstein (1.134 m), den höchsten Punkt der gesamten Strecke, schweift der Blick weit über den Schluchsee hinweg bis zu den Alpen. Danach geht es im Zickzack hinunter zum See. Wer Badezeug dabei hat, kann hier eine erfrischende Pause einlegen. Durch stille Wälder und über schmale Pfade wird bald darauf Oberfischbach erreicht, ein idyllisches Bergdorf zwischen Wiesen und Tannen. Von Oberfischbach verläuft der Steig durch das romantische Schwendetal nach Lenzkirch.
Die Wutachschlucht
Auf der Trasse der ehemaligen Haslachtalbahn folgt er dem Tal bis zur Haslachklamm. Über den imposanten Rechenfelsen und den Hölllochfelsen erreicht der Weg die Haslachmündung, wo ein hoher Steg ein letztes Mal über die Wutach führt. An der Wutachmühle ändert sich das Landschaftsbild abrupt. Hier beginnt das Herzstück der Etappe – die Wutachschlucht. Der Pfad windet sich über Stock und Stein, über kleine Holzbrücken und durch enge Felsdurchbrüche. Zwischen senkrechten Felswänden und dem tosenden Wasser bleibt oft nur ein schmaler Wegsims. Der Abschnitt zwischen Hörnle und Rötenbach gilt als einer der eindrucksvollsten des gesamten Schwarzwalds. Hoch über der Wutach thront das Räuberschlössle auf einem 80 Meter hohen Felsen. Von hier bietet sich eine spektakuläre Aussicht über das enge Tal. Ein Steg führt über den einmündenden Rötenbach – ein kurzer Abstecher zum Wasserfall lohnt. Wenig später wird die Schattenmühle erreicht, die mitten in einer von Felsen, Farnen und alten Buchen umgebenen Landschaft liegt. Direkt hinter der Schattenmühle lohnt ein Abstecher in die Lotenbachklamm, deren rauschender Bach über Felsstufen talwärts stürzt. Der Hauptweg zieht derweil steil den Hang hinauf, verlässt die Enge der Schlucht und führt über die Baarhochfläche. Nach einem sanften Verlauf durch Kornfelder und Wiesen taucht der Pfad wieder in den Wald ein. Bald ist das Sägewerk Wutachmühle erreicht. Hier weitet sich das Tal, und die Wutach fließt ruhig dahin. Nach wenigen Kilometern folgt der Weg der Wutach weiter flussabwärts, passiert die kleine Ortschaft Achdorf und erreicht schließlich Blumberg. Über die Schlucht des Schleifenbachs mit ihren Treppen, Brücken und Leitern führt der letzte Abschnitt hinab zum Schleifenbach-Wasserfall, wo das Wasser in feinen Schleiern über moosbewachsene Felsen fällt – der Schlusspunkt einer außergewöhnlichen Wanderung.
Fazit :
Der Schluchtensteig von Wehr nach Blumberg zählt zu den eindrucksvollsten Strecken des gesamten Schwarzwalds. Die Tour verbindet stille Wälder und offene Höhen mit wild zerklüfteten Schluchten und eindrucksvollen Felslandschaften. Besonders die Abschnitte entlang der Wehra und in der Wutachschlucht bleiben unvergessen – eine Mischung aus urwüchsiger Natur, stetem Rauschen und engen Pfaden zwischen Fels und Wasser.
Einziger Nachteil: Die Königsetappe durch die Wutachschlucht ist an Wochenenden, Feiertagen und während der Ferien oft stark frequentiert. Wer die Route jedoch früh am Tag oder außerhalb der Hauptsaison begeht, erlebt hier einen der ursprünglichsten und zugleich schönsten Wanderabschnitte Süddeutschlands.
Wanderfreund - dein digitaler Guide auf dem NST
Alle hier aufgeführten POIs (Points of Interest), wie zum Beispiel Schutzhütten und Wasserquellen, gibt es jetzt auch kompakt für unterwegs in einer App – und das Beste: Sie funktioniert sogar offline.

